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Kunst am Wegesrand | 30.04.24 | diverse Orte in Horb

KUNST AM WEGESRAND
diverse Orte in Horb | ganztägig am
30.04.2024


Im Rahmen des Kunst- und Performance-Projekts „Kunst am Wegesrand“ werden internationale Künstler*innen am 30. April 2024 wesentliche und prägende Orte im öffentlichen Raum in Horb am Neckar bespielen.


Die Performance-Beiträge greifen historische Phänomene der regionalen Hexenverfolgung auf und knüpfen an Rituale und Brauchtümer mit Bezug zur Stadt an.


Die Hexenverfolgung steht im Zusammenhang mit der Unterdrückung der Frau und hat bis heute spürbare Auswirkungen. Negative Bilder des „Hexenwesens“ prägen unser kollektives Gedächtnis und bedienen bereits im Kindesalter durch Märchenbücher Vorurteile und Klischees. Anette C. Halm verwendet die Figur der „Hexe“ als ein Symbol des Widerstands gegen patriarchale Strukturen und betont die Macht und Spiritualität, die diesem Stigma anhaftet. Sie erinnert mit dem Performance- Marsch an die gelebte Geschichte in Horb am Neckar, wo auch die traditionelle Fasnet verankert ist. Mit den Teilnehmer*innen folgt sie den Spuren der Hexenverfolgung als Mahnung an die Gegenwart.

Selbst heute noch werden Hexen in über 40 Ländern verfolgt, darunter in Teilen von Afrika, Südamerika und Asien.


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Die Performances

Dienstag 30.04.2024

12:00 Uhr


Luziferturm | In-fragilité II

Yena Kim


Die Performance von Yena Kim, setzt sich mit dem „gläsernen Schuh von Cinderella“ auseinander. Der Schuh steht für die Zwänge der Gesellschaft und symbolisiert nicht nur den Traum von einer besseren Zukunft, sondern auch die unsichtbaren Barrieren, die insbesondere Frauen daran hindern, über die ihnen aufgebürdete Rolle hinauszugehen.

Die Performance beginnt am Luciferturm, der für viele der Hexerei Angeklagte der Ausgangspunkt für ihren Weg zum Prozess, in die Haft im Bürgerturm oder zur Hinrichtung darstellte.

Die Eigenschaften der Dualität des Materials von „Glas“ – fragil und transparent zugleich, vermitteln Angst, Unbehagen und Schmerz in jedem Moment des Performance-Marsches. Gleichzeitig symbolisiert der Luciferturm die „Geschichte der Diskriminierung“ und der Weg des Marsches soll als Zeichen dienen, um dem Kreislauf von Einschüchterung und Verwünschung zu begegnen.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

12:15 - 15:00 Uhr


Während des Marsches | Protest for witches

Ezgi Böttger


In den letzten Jahren hat die Beschuldigung afrikanischer Kinder und Frauen, als Hexen bezichtigt zu werden, und deren Verfolgung weltweit Besorgnis ausgelöst. Die Existenz von Hexenlagern in Afrika zeigt tief verwurzelten Aberglauben und soziale Ungleichheiten; dazu kommt die ritualisierte Gewalt gegen Kinder. Ezgi Böttgers schwarz gewandeter Protest richtet sich gegen diese Ungerechtigkeit und fordert ein Ende der Hexenbeschuldigungen sowie die Rückkehr der betroffenen Frauen zu ihren Familien.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

12:30 Uhr


Bürgerturm | A Tribute to C. R., 1570 – 1618

Britta M. Ischka


Britta M. Ischka thematisiert die bewegende Geschichte von Christina Rauscher, die unrechtmäßig als Hexe angeklagt, verhaftet und gefoltert wurde. Fast ein Jahr war sie in dem Bürgerturm inhaftiert, bevor sie als offizielle Anklägerin die Gerichtsvergehen ahnden konnte. Die Unbeugsamkeit und der Wille zum Überleben dieser Frau sowie ihr Kampf gegen Verleumdung und Willkür werden in dynamischen Tanzbewegungen symbolisch dargestellt. Die Performance vor dem Turm regt gleichzeitig dazu an, über gegenwärtige soziale Ereignisse wie Fake News und Hassrede in unserer postfaktischen Ära nachzudenken.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

13:00 Uhr


Rat- und Wachhaus | Signum II

Andrea Isa


Zwischen 1558 und 1671 wurden mindestens 125 unschuldige Frauen sowie wenige Männer und Jugendliche der Hexerei bezichtigt und verurteilt. In Memoriam lässt die Künstlerin Andrea Isa die Grenzen zwischen Realität und Vergangenheit verschwimmen, während sie selbstvergessen mit Fragmenten der Sprache ein fesselndes Rätsel aufgibt.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

13:30 Uhr


Ringmauerweg | Eskorte

Katrin Kinsler


Willkommen am Ringmauerturm – ein Ort, der einst Grenze und Schutz bedeutete, heute jedoch zu einem lebendigen Treffpunkt für verschiedenste Aktivitäten geworden ist. Hier schlendern Sonntagsspaziergänger*innen, Jogger*innen – selbst verschiedenste Katzen streifen hier und machen den Weg zum Catwalk. Doch hinter dieser idyllischen Szenerie verbirgt sich mehr. Einst patrouillierten hier Wachposten, um die Bürger vor Schaden zu bewahren. Katrin Kinsler übernimmt mit ihrer Performance eine moderne Grenzpatrouille, die 24/7 im Alltag stattfindet. Statt einer Lanze trägt sie symbolisch einen Schlagbaum, um Passanten zu eskortieren und nach ihren Anliegen zu fragen. Denn Abgrenzung bedeutet auch Ausgrenzung, eine Erfahrung, die Menschen weltweit nicht nur aufgrund ihres Geschlechts machen. Distanzlosigkeit, verbale und körperliche Übergriffe sind ständige Gefechtsschauplätze. Die Künstlerin setzt ein Zeichen und schafft Raum für Respekt und Sicherheit – auch auf dem Laufsteg des Ringmauerturms.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

14:00 Uhr


Gedenkstätte Galgenberg | Hexenprozesse

Simon Pfeffel


Simon Pfeffel balanciert in horizontaler Liegeposition, unter der ständigen Gefahr des Fallens, an einem Baum nahe der Gedenkstätte für die Opfer von Hexenprozessen.

In dieser prekären Lage verliest er Texte aus Urteilen von Hexenprozessen aus längst vergangenen Gerichtsurteilen, die heute als absurd und realitätsfern erscheinen.

Sein Körper, von einem Stock mit Halterung im Rücken gestützt, wird zu einer geheimnisvollen Skulptur.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

14:30 Uhr


Marktbrunnen | Die dunkle Seite des Mondes

Angela Vanini


Angela Vanini greift die düstere Geschichte der Hexenverfolgung auf: die Wasserprobe, eine Methode zur Bestimmung von Hexerei. Am Marktbrunnen, wo einst die Geschehnisse stattfanden, wird die Künstlerin proklamieren. Während sie herumwandert, sich wiederholt und zunehmend hineinsteigert, verirrt, verwirrt reden wird und Vergleiche zwischen vergangenen und aktuellen Ereignissen zieht, werden ihre Worte bis zur körperlichen Erschöpfung über den Horber Marktplatz schallen.

Die Performance soll zum Nachdenken einladen über Vorurteile und Stereotypen, absurde Schuld- und Unschuldbekundungen bis hin zur Verschwörung bezüglich der dunklen Seiten der Menschheitsgeschichte und ihrer Auswirkungen bis heute – bei Vorverurteilungen, Diskriminierungen u.a.m.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

15:00 Uhr


Weißer Garten | The Cleaning

FEM (Sissi-Madelaine Schöllhuber & Anette C. Halm)


Im Weißen Garten am Jakobsbrunnen, einem Ort der Stille und Einkehr, vereinen sich die Performer*innen unter der Regie von Sissi-Madelaine Schöllhuber und Anette C. Halm im Kreis um den Brunnen. Gemeinsam empfangen sie das Wasser und reichen es weiter in totaler Stille und verinnerlichter Ruhe. Dieser gemeinsame Akt der Reinigung und das sanfte Plätschern des Brunnens laden zur Meditation und Selbstbesinnung ein.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm



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Dienstag 30.04.2024

12:00 - 15:00 Uhr


Während des Marsches | Mystic Art Walk

Sissi-Madelaine Schöllhuber


Der Mensch hinterlässt Spuren – in seinem täglichen Leben wie in seiner historischen Entwicklung. Sissi-Madelaine Schöllhuber wird in der abschließenden Performance nicht nur die Hinterlassenschaften des Horber Marsches, wie beispielsweise Papier, Glasscherben, Federn, einsammeln, sondern auch durch die augenzwinkernde Symbolik des benützten Besens die mahnende Erinnerung an die Hexenverfolgung spielerisch in Szene setzen. Die Aktion ist auch als Sinnbild für unsere gemeinschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt zu sehen.


Text: Günter Baumann, Fotografie: Jürgen Bubeck, Kamera: Anette C. Halm




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